Oberflächengestaltung von Multiplexplatten

In diesem Beitrag geht es nicht um das Wie der Oberflächengestaltung, sondern darum, wie die Multiplexplatten aussehen können. Es sollen ein paar Obeflächen beispielhaft dargestellt werden, um beim Leser vielleicht eigene Ideen hervorzurufen.

5-farbiger Hocker von oben gesehen
5-farbiger Hocker von oben gesehen

Hier ist noch einmal der Hocker aus dem Beitrag 5-farbiger Restehocker zu sehen. Hier sind die 4 Farben der Sitzfläche zu sehen. Die Sitzfläche wurde aus kleinen Eiche-Multiplexplattenresten erstellt, die farbig gestaltet sind. 

Die Farbigkeit wurde bei den 4 Flächen unterschiedlich erzielt: Die gelbe und die hellblaue Fläche wurden durch eine Mischung von weißen Acryllack mit Wasserbeize erstellt, die grüne und die rote Fläche wurden zuerst gebeizt und dann mit einer transparenten Wachslasur behandelt. Die Flächen erhielten dadurch nur einen ganz dezenten Glanz.

Das abgebildete kleine Bücherregal in Braun,Rot und Orangegelb ist auch stark farbig so wie der Hockersitz, jedoch wurden die Multiplexstücke zuerst gebeizt und dann mit einem transparenten Acryllack versiegelt.

Dabei kommt es natürlich auch auf das Deckfurnier der verwendeten Multiplexplatten an. Bei dieser Regalseite wurden die hellen Birke-Multiplexplatten gebeizt. Dadurch leuchten die Farben mehr als bei Buche- oder Eiche-furnierten Multiplexplatten.

Der transparente Acryllack hat hier einen Seidenglanz erzeugt. Man hätte natürlich auch einen Hochglanzlack nehmen können.

Beiden obigen Beispielen ist gemeinsam, daß man die Struktur des Furniers noch erkennen kann, daß der Farbauftrag also nicht ganz deckend sondern eher lasierend ist.

Selbstgebaute Lampe aus Birke-Multiplex
Selbstgebaute Lampe aus Birke-Multiplex

Die Lampe ist ein weiteres Beispiel für eine gebeizte (hier: grün und karminrot gebeizte) Birke-Multiplexoberfläche, die dann aber mit einem Spritzlack auf Lösungsmittelbasis versiegelt wurde.

Birke-Multiplexplatte gewachst
Mit einem transparenten Wachs behandelter Hocker aus Birke-Multiplexplatte.

Als nächstes folgt ein Beispiel, bei dem eine Birke-Multiplexplatte mit einem transparenten Wachs oberflächenbehandelt wurde. Bei den meistens schlichten und hellen Furnieren der Birke-Multiplexplatten wirkt die gewachste Oberfläche sehr unauffällig und es sieht fast  so aus, als wäre dieser Hocker unbehandelt.

Verschiedene transparente Oberflächenbehandlungen

Schaut man sich jedoch das nächste Foto an, so erkennt man deutlich den Unterschied zu einer unbehandelten, gerade geschliffenen Birke-Multiplexplattenoberfläche. Das oberste Drittel stellt eine gewachste Oberfläche, das mittlere Drittel eine unbehandelte geschliffene Oberfläche und das unterste Drittel eine klar lackierte Birke-Multiplexoberfläche dar.

Deutlich fällt der gelbere, wärmere Farbton der gewachsten Oberfläche auf.

 

 

 

Ein Kühlschrank in Multiplex

Vor einigen Jahren begab es sich, daß mein Bruder und meine Schwägerin befanden, daß ein schnödes Weiß oder Silber für die hochgeschätzte Lebensmittellagerung nicht angemessen seien.

So wurde diese an einen Tresor erinnernde Kühlschrankverkleidung geschaffen, die – natürlich – aus soliden Birke-Multiplexplatten besteht, ein Werkstoff der die Zeiten überdauern kann. In diesem Fall hat die Kühlschrankverkleidung den Kühlschrank überlebt und wird heute als normaler Schrank benutzt.

Die verwendeten Multiplexplatten wurden damals anthrazitfarben gebeizt und dann lackiert. Die Maserung des Holzes läßt sich durch diese Oberflächenbehandlung noch erkennen.

Die für die Front benutzten Multiplexteile, also Türen und Schubladenblende wurden zusätzlich an den Kanten schräg geschnitten, wodurch die Solidität des Schranks noch unterstrichen wird. An diesen Kanten kann man den Multiplexcharakter am Deutlichsten erkennen.

Vier Scharniere und drei Griffe mit einem antiken Charakter und messingfarben, soregn für Kontrast und ein wertiges Aussehen.

Zusätzlich sorgt ein güldenes schabloniertes Ornament für Individualität.

 

 

Der 5-farbige Reste-Hocker

Was kann man aus kleineren Multiplexplattenresten noch machen?

5-farbiger Hocker von vorne betrachtet
5-farbiger Hocker von vorne betrachtet

Nun, ich bin ein Fan von Hockern. Ein Hocker ist natürlich nicht so bequem wie ein Sessel oder ein Stuhl, aber ich habe bei mir und anderen beobachtet, daß er zu disziplinierteren und geraderem Sitzen anhält. Dadurch kann man Rückenschmerzen vermeiden.

Fazit: Ich habe aus vorhandenen Resten diesen 5-farbigen Hocker gebaut.

5-farbiger Hocker von der Seite gesehen
5-farbiger Hocker von der Seite gesehen

Zwar finde ich die momentan grassiernde Modewelle mit grautonigen und holzfarbenen Einrichtungsgegenständen auch ganz schön, aber manchmal brauche ich starke Farben, die eine gewisse Heiterkeit versprühen.

Für die Farbgebung habe ich im Internet nach den angesagten Farbtönen des Jahres 2018 gesucht und mich von diesen und meinen vorhandenen Farbresten inspirieren lassen.

Der Hocker hauptsächlich aus nur 4 Teilen, nämlich den hellblauen senkrechten Teilen und den orangen waagerechten Teilen. Im Grunde sind diese 4 Teile schon ein Hocker.

Der Spieltrieb hat dazu geführt, daß ich noch einen weiteren grünen Deckel und die vier kleinen Plattenreste in unterschiedlichen Farben dazugenommen habe, halt Teile, die noch vorhanden waren.

 

Ja, ja , das war es noch nicht, es mußte für meinen Geschmack noch etwas Schnickschnack hinzukommen, wie das seitlich sichtbare grüne Ornament und auf der Rückseite des Hockers noch einmal 3 kleine Ornamente.

Diese Ornamente hatte ich noch von einem anderen Projekt über, habe sie passend eingefärbt und angeleimt. Die Ornamente sind aus marokanischer Produktion.

5-farbiger Hocker von oben gesehen
5-farbiger Hocker von oben gesehen

Ich gebe zu, daß vom Multiplex nicht mehr so viel zu sehen ist, aber durch Verwendung dieses Materials ist der Hocker so richtig solide.

Während ich diesen Text gerade am PC eingebe, sitze ich schön gerade auf diesem stabilen Hocker.

Das große Multiplex-Bücherregal

Wenn man eine Leseratte ist und einen gewissen Widerwillen hat, Bücher zu entsorgen oder zu verschenken, dann kommen im Laufe der Zeit viele Bücher zusammen.

Auf dem nebenstehenden Bild ist eins der Bücherregale aus unserem Haushalt zu sehen, ca 40 Fächer, von denen manche auch noch in zweiter und dritter Reihe mit Büchern und DVD’s befüllt sind.

Das Regal sollte stabil sein! Deshalb habe ich seinerzeit beim Bau den gesamten Korpus einschließlich der Regalböden aus 30mm Birke-Multiplex gebaut. Aber man sieht ja gar nichts von der Multiplexplatte!??

Aufgrund der Tatsache, daß Menschen, die in kreativeren Bereichen arbeiten, ständig mit Modeänderungen zu tun haben und von diesen beeinflußt werden, ob sie das wollen oder nicht, habe ich mir etwas ausgedacht, wie ich das Aussehen des Bücherregals im Nachhinein verändern kann.

Dazu habe ich bei allen Regalteilen auf einer Plattenkante Leisten aus Massivholz – möglichst verdeckt – angeschraubt. Wenn ich nun in einigen Jahren die dunkelbraune Optik leid bin und mir z.B. eine lindgrüne Front oder auch eine schwarze Front wünsche, schraube ich die dunkelbraunen Leisten ab und schraube neue Leisten oder die alten Leisten in neuer Farbe wieder an.

Die Leisten, die an die aufrechten Regalteilen – den Stollen – geschraubt sind haben eine Nut erhalten. In diese Nut habe ich ein Intarsienband aus Furnieren marokkanischer Fertigung geklebt.

So ist ein großes sehr stabiles Bücherregal entstanden, daß zwar in der Hauptsache aus den hellen Multiplexplatten besteht, von vorne aber den Anblick der dunkelbraunen Holzleisten bietet.

 

Eine Lampe aus Multiplexplatten

Lampen sind teuer und gefallen mir oft dennoch nicht. So verfalle ich ab und an auf die Idee mir selber solch einen leuchtenden und erhellenden Raumschmuck herzustellen.

So habe ich diese rot-grüne Lampe aus drei elliptischen Multiplexschichten hergestellt.

Sie hängt nun schon über 10 Jahre und erhellt mit Ihren 10 kleinen Halogen-Birnchen unser sogenanntes Spielzimmer wunderbar.

Die ungefähren Kosten für das Multiplexmaterial betragen 35€ und zusätzlich  muß man für den Satz der 10 Halogen-Einbauleuchten inklusive Transformator weitere 35€ bezahlen.

Natürlich ist der Zuschnitt von 3 elliptischen unterschiedlich großen Multiplexplatten nicht ganz einfach, aber man kann sich ja auch andere Formen einfallen lassen, die simpler anzufertigen sind. Die einzelnen Schichten habe ich vor dem Zusammenbau in grün und rot gebeizt und mit Klarlack lackiert.

Die unterste Schicht ist mit 10 Löchern für die Einbauleuchten versehen und die beiden oberen Schichten sind als bloße Ringe ausgeführt. Dadurch hat man Platz, einen Teil der Kabel und den Transformator in dier Vertiefung verschwinden zu lassen.

Hier ist diese Hängelampe noch einmal ausgeschaltet bei Tageslicht zu sehen.

 

 

 

Das Nagelbrett aus Multiplexplatte

Vor vielen Jahren erhielten wir vom Cirkus Soluna den Auftrag einige Gegenstände für Kinderzirkus-Projekte zu erstellen, darunter eine Nagelbrett.

Herausgekommen ist das auf dem nebenstehenden Foto zu erkennende  Nagelbrett.

Das Nagelbrett steht auf grün-goldenen runden Füßen. Der schöne goldene Glanz wurde mit einer Vergoldung aus Schlagaluminium erreicht.

Die Grundplatte besteht aus dem Material, um das es in diesem Blog geht, nämlich Multiplexplatten, hier Birke-Multiplexplatten.

Oben auf ist die eigentliche Attraktion zu erkennen: über 2300 große Nägel zieren das Nagelbrett. Es mußten also über 2300 Bohrungen vorgenommen werden und über 2300 Nägel eingeschlagen werden. Handarbeit war gefragt.

Auf diesem Bild ist das Nagelbrett im Einsatz zu sehen. Aufgrund der Bilder auf unserer Webseite wird immer einmal wieder ein Nagelbrett angefragt.

Wegen des enormen Arbeitsaufwands produzieren wir allerdings keine Nagelbretter mehr, aber dieses Projekt ist noch immer sehr gut in unserem Gedächtnis.

Multiplexplatten sind aufgrund ihrer Zähigkeit und Biegefestigkeit das geeignete Material für ein Nagelbrett. Auf dem letzten Bild ist das Nagelbrett noch einmal mit einer Transporthaube zu sehen – ebenfalls aus Birke-Multiplexplatte.

Ein Sessel aus Multiplex

Eines Tages waren von einem ungewöhnlichen Auftrag aus der Großindustrie einige zungenförmige Ausschnitte aus 21mm starkem Birke-Multiplexplatten übrig geblieben.

Nachdem ich tagelang diese Reste beäugt hatte, die man zu vielen Dingen noch hätte gebrauchen können, erstand vor meinem Auge das Bild eines Sessels.

 

Nun, das Ergebnis kann man auf dieser Seite sehen. Ich will nicht behaupten, dass der Sessel die Krönung der Sesselkultur darstellt, aber ungewöhnlich ist er schon.

Zudem ist er ein schönes Beispiel dafür, daß Reste und sogar Abfälle Ideen liefern können, die etwas Abseits des Allzugewöhnlichen liegen.

Die zungenförmigen Reste wurden zu den zwei Seitenteilen verarbeitet, dann kam noch die Rückenlehne und die Sitzfläche dazu, die ich dann blau gepolstert habe.